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PBA.HSPI.230p - Dokument «Die internierten Bourbaki-Soldaten in Uster»

__.01.2023/HSpi[PBA.HSPI.230p]
«Vive Uster! Vive la Suisse!»
Elend, Glück und Hoffnung − die internierten Bourbaki-Soldaten in Uster

Die ersten Monate des Jahrs 1871 waren für die Schweiz eine militärische, diplomatische und neutralitätspolitische Herausforderung – um nicht zu sagen Krise –, wie sie der junge Bundesstaat noch nie durchgemacht hatte. Im Zuge des Deutsch-Französischen Kriegs (1870/1871) war die französische Ostarmee unter dem Befehl des Generals Charles Denis Bourbaki im November 1870 an die westliche Grenze zur Schweiz abgedrängt worden. Der Rückzug nach Süden wurde ihm vom französischen Oberkommando verwehrt.
Nach Bourbakis Selbstmordversuch ersuchte dessen Nachfolger Justin Clinchant die Schweiz, seine Armee ins Land retten zu dürfen. Die Soldaten befanden sich in eisiger Kälte und grossem Schneetreiben, hungernd und frierend, nahe dem totalen Zusammenbruch. Die meisten waren nicht mehr kampftauglich, verletzt und demoralisiert. General Hans Herzog diktierte die Schweizer Bedingungen für den Grenzübertritt. Ab dem Morgengrauen des 1. Februar 1871 strömten in den kommenden drei Tagen an vier Übergangsstellen an der Schweizer Juragrenze fast 88 000 Soldaten der Bourbaki-Armee in die Schweiz und liessen sich widerstandslos entwaffnen.

Michael Köhler, freischaffender Historiker aus Uster


Literatur

1 - Pius Bischofberger: Aufbau eines Digitalen Archivs. Archivforum, 3. Mai 2023, Bäretswil, Powerpoint-Präsentation
2 - Verband Schweizerischer Archivar/innen der Schweiz (VSA): Schweizerische Richtlinie für die Umsetzung von ISAD(G) – International Standard Archival Description (General). 2009, Richtlinie
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