24.05.1987 / JA [PAG.RUE2.010]
Schulwacht Tanne (Thal)
1618 - Erste Schule
1713 - Schule in Hinterburg mit 30 Kindern
1811 - 1. Schulhaus bei der Stockrüti
1852 - 2. Schulhaus (gebaut mit Steinen der Ruine Greifenberg)
Aus der Studer Chronik von 1870, S. 261f
Es ist ungewiss, wann hier zuerst Schule gehalten worden; schon 1713 bestand eine solche zu Hinterburg und zählte 30 Schüler, 1727 befand sie sich im Rüeggenthal, 1731 in der Tanne, einmal auch im Rellsten und andern Orten mehr. Wie in den übrigen Schulen, so geschah es auch hier oft, dass in solchen Wohnstuben neben dem Unterricht störende häusliche Arbeit verrichtet oder gar ein Handwerk betrieben wurde. Endlich im Jahre 1811 ward ein eigenes Schulhaus gebaut und den 19. Dez. eingeweiht. Aber bald zeigte sich der Platz viel zu enge. Im Jahre 1836 dachte man an eine Erweiterung. Da aber das alte Haus sich hiezu nicht eignete, ward die Schulgemeinde aufgefordert, ein neues Schulhaus zu bauen. Wegen mancherlei Ursachen, z.B. der Erdäpfelkrankheit in den 40er Jahren, konnte der Bau erst 1852 begonnen, aber auch noch eingeweiht werden. Die Kosten beliefen sich auf 4450 Fr. Die Schulgemeinde hatte Steine (vom Schloss Gryffenberg) Holz, Ziegel, Sand und Kalk liefern müssen.
Schon 1618 wird als Lehrer bei der Tannen Klaus Graf genannt, 1620 Klaus Spörri, 1624-29 Hans Kunz. Zu gleicher Zeit kommt 1620 Klauss Spörri, 1624-29 Hans Kunz. Zu gleicher Zeit kommt 1620-26 Schulmeister Heinrich Spörri hinter Gryffenberg vor. Es muss also vorübergehend neben der Schule zur Tanne eine zweite für Hinterburg, Hof etc. bestanden haben. 1734 wird Hs. Jakob Graf als fleissiger Lehrer gerühmt. Von 1737-72 wirkte Jakob Stössel im Thal, sein Sohn Hs. Erhard bis 1782. Diesem folgte Hs. Jakob Schoch von Hinterburg, der in einem Institut zu Zürich, sowie später bei mehreren gebildeten Männern des Grüningeramtes eine bessere Vorbildung genossen als andere Schulmeister. Auf ihn, der 1829 als 70jähriger Mann mit einem Gnadengehalt in den Ruhestand versetzt wurde, folgte, schon der neuern Schulperiode angehörend, Johannes Stutz von der Tanne. Als rüstige, durch seinen Seelsorger zum Amte sorgfältig vorbereitete junge Kraft trug er viel dazu bei, dass die Thalschule unter allen Gemeindeschulen das meiste und auffallendste Interesse zur Beförderung des Schulwesens an den Tag legte. Selbst ältere Schüler strengten sich dort aufs Aeusserste an, die Schulzeit wohl zu benützen. Nach seinem Tode (1864) folgten mehrere Verweser, seit 1867 steht der Schule Jakob Spörri von Sternenberg als gewählter Lehrer vor.
Vom Amtsgute Grüningen erhielt die Schule Thal zuerst 324 fl. 34 ß., später noch 86 fl. 37 ß.; von welcher Summe aber 1829 nur noch 16 fl. Vorhanden waren. Das übrige Geld war zu verschiedenen Zeiten zur Anschaffung von Lehrmitteln, zu Reparaturen am Schulgebäude und besonders zur theilweisen Abzahlung des Bauschillings von 1811 verwendet worden. 1840 betrug der Fond c. 1440 fl.
Wie den übrigen Lehrern der Gemeinde war auch dem Schulmeister zur Tanne unterm 30. September 1823 vom Erziehungsrath folgendes Einkommen bestimmt worden: Die alte Besoldung, bestehend aus 2 mtt. Kernen, 2 mltr. Haber und 15 fl. an Geld (10 fl. für die Sommer- und 5. für die Winterschule), aus dem Kirchengut zu zahlen, und 2 fl. aus dem Armengut für die Repetirschule.
Ehe das erste Schulhaus gebaut war, hatte der Stubengeber für Stube und Heizen vom Kirchengut 16 Vtl. Haber und von den Hausvätern für jedes Kind 4 ß. erhalten. Seither war der Betrag auf 8 Vtl. heruntergesetzt worden, welche bis 1818 dem Schulmeister „für seine Mühe mit dem Schulhaus“ (Auskehren und Einheizen) zuflossen. Holz zur Genüge ward im Herbst von den Hausvätern selber ins Schulhaus geliefert. Für die Nachtschule hatte der Schulmeister gar kein Einkommen; er sammelte von Zeit zu Zeit, gewöhnlich zweimal im Winter, von jedem Kinde 1 ß. und kaufte Oel daraus. Von den täglichen Schülern bezog er wöchentlich 1 ß., von den Repetirschülern im Jahre 10 ß. So kam seine Besoldung im Jahre 1832 auf 85 fl. 20 ß.
fl. = Florin oder Gulden
ß. = Schilling
1 fl. = 40 ß. im Kanton ZH
Am Ende des 18. Jahrhunderts, um 1798, wurde als neue Rechnungswährung vereinzelt ein Dezimalsystem (1 Fr. = 10 Batzen = 100 Rappen) eingeführt.
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