16.5.1998 / JA [PAG.ADW1.002]
Adetswil, heute mit dem Dorf Bäretswil zusammengewachsen, hat eine eigene bis ins frühe Mittelalter zurückreichende Geschichte mit eigener Urkunde (857) und besonderer Kirche bis 1220 auf dem Chielenbüel unterhalb dem Rosinli. Dass der «Gelbe Löwen» im Adetswiler Unterdorf noch bis ins späte 16. Jahrhundert das einzige zugelassene Wirtshaus der Gemeinde war, zeigt womöglich ein Übergewicht, das Adetswil bis 1220 über Bäretswil hatte. Schon zur Römerzeit (3. Jh.) luden die sonnigen Fluren über dem Meierhof zum Bau von mindestens zwei Gebäuden aus Stein. Auf dem Pultenberg wurden 1880 und 1993 nur untief im Waldboden zwei Urnen mit je 500-600 römischen Kupfer- und Silbermünzen (Sesterzen und Silberdenare) gefunden. Die Adetswiler Bauern verfügten über die grössten und schönsten Ackerfluren der Gemeinde. Noch in neuerer Zeit, als Adetswil um 1900 als stolzes Stickerdorf auftritt, erscheint das Dorf den Bäretswilern finanziell als überlegen. Auch die «Adetswiler Musik», 1900 aus der Taufe gehoben und Vorläuferin der Musikgesellschaft, pflegte einen gewissen Örtlistolz, den es freilich auch in anderen Aussenwachten einst zur Genüge gab.
A. Sierszyn, 2021