Kleinbäretswil, Dorf und Häuser

Etwas zum Dorf und zu den Häusern von Kleinbäretswil, heute vielfach auch «Chlibäretswil» geschrieben, früher aber auch ganz anders.

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Bei Armin Sierszyn lesen wir (1981) folgendes[1]:

Chlibäretswil muss von einem Alemannen namens Bernhart gegründet worden sein. Im Jahre 1150 (cirka) heisst der Ort “Perharteswilare”. Woher genau dieser Bernhart kam, der um 800 als erster sein Zelt in dieser Gegend aufschlug, lässt sich nicht mehr ermitteln. Sicher ist nur, dass er nicht von Osten her einwanderte, weil sowohl das Tössbergland, als auch das obere Tösstal im 8. Jahrhundert noch Wildnis waren.

Blick auf Chlibäretswil von 1940.
Chlibäretswil 1940

1321 vermacht der fromme Walter der Smit (Schmied) zu Beroltswil dem Frauenklösterchen im Fehrenwald ob Wappenswil seine Zulliswiese. Auch 1380 wird ein Klösterchen genannt im Gebiet Fehrenwald / Frauenbrünneli. Möglicherweise besass Kleinbäretswil im frühen Mittelalter eine Zeitlang eine eigene Kapelle. Flurnamen (Kirchweid) unterhalb des heutigen Dörfchens lassen jedenfalls diese Vermutung zu.

1342 ist zum ersten Mal die Rede vom grossen und kleinen Bäretswil (Berolswil major et minus). Ursprünglich hatten beide verschiedene Namen. Um 1150 stehen beide noch nebeneinander: “Perolteswilare” (Bäretswil) und “Perharteswilare” (Kleinbäretswil). Der Angleichungsprozess ist durch enge kirchliche und politische Bindung über den Berg hinweg gefördert worden. Für Chlibäretswil ergibt sich folgende Namensentwicklung (1981):

1150       Perharteswilare
1342       Berolswil minus                (kleines Beroltzwile)
1541       Clein Berenschwyll          (Urbar)
1566       Klein Berenschwyl           (Murerkarte)
1590       Clein Beretschwyll           (Zehntenrodel v. Pfr. Wagner)
1634       Clein Beretschwyl            (Bevölkerungsverzeichnis)
1667       Klein Bärenschwyl           (Gygerkarte)
1682       Klein Bäretschwyl
1780       Kley Bäretschwyl
1841       Klein Bärentschweil
1870       Klein Bärentschweil, Bäretschweil, Bäretsweil und Bäretswil
1981       Kleinbäretswil (Ortstafel), neuerdings vermehrt Chlibäretswil

Die Schreibweise von 1780 widerspiegelt deutlich die alte Mundart. Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts konnte man bei älteren Leuten hören “Chlai Bäretschwil”.

Soweit die Ausführungen von Armin Sierszyn in seiner Chronik «Fehrenwaltsberg und Klein Bäretswil» von 1981.

Zum Artikel Kleinbäretswil, Dorf und Häuser von Albert Egli, Nov. 2020

Einzelnachweise

[1]Armin Sierszyn: Fehrenwaltsberg und Klein Bäretswil. Bäretswil/Zürich 1981

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