Spörri Fabrik

Ansicht der Spörri Fabrik am Aabach um 1900.

Die mechanische Weberei wurde 1858 vom ehemaligen Ochsenwirt Caspar Spörri-Dolder (1817-1871) und dem Fabrikanten Caspar Honegger von Rüti am Dorfrand über dem Aabach (Bettswilerstr. 2) erbaut[1]. Das Wasser bezog er vom bereits bestehenden Mühleweiher in der Stöck, den er stark erweiterte.

Sein Sohn Kaspar (1836-1905) arbeitete ab 1858 als Werkmeister in der Fabrik seines Vaters[2]. 1860 heiratete er Barbara Reimann von Wald, eine Fabrikantentochter. Nach dem unerwarteten Tode seines Vaters 1871 übernahm er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Albert die Leitung der Fabrik. Um 1880 übernahm Kaspar das Geschäft mit 360 Webstühlen auf eigene Rechnung.1899 übergab er krankeshalber sein Geschäft an seine beiden Söhne Arnold und Emil, der es ab 1912 allein und in 3. Generation unter dem Namen Caspar-Emil Spörri (1878-1956)führte.

Um 1940 wurde die Fabrik auf elektrische Energie umgestellt und zum Teil automatisiert. Die Patrons sorgten für schöne und sonnige Wohnungen für ihre Arbeiter und gründete schon in den 1870er Jahren eine Krankenkasse und später einen Pensionsfonds.
Felix, der Sohn von Caspar-Emil Spörri und Urenkel des Firmengründers, führte die Firma in 4. Generation. 1971 – fünfzehn Jahre nach dem Tod von C.-E. Spörri – schliesst er die Weberei.

Die Fabrik wird für das Gewerbe und zu Wohnraum (Bäre-Lofts) umgebaut.[3]

Bilderliste

Barbara Egli aus dem Oberdorf, die Mutter von Otto Kunz, dem Autor von «Barbara, die Feinweberin», arbeitete in ihren jungen Jahren als Feinweberin in der naheliegenden Spörri Fabrik.[4]

Einzelnachweise

[1]Gustav Strickler: Chronik der Familie Spörri. Orell-Füssli, Zürich 1915, Kaspar Spörri-Dolder S.101ff
[2]Gustav Strickler: Chronik der Familie Spörri. Orell-Füssli, Zürich 1915, Kaspar Spörri-Reimann S.106ff
[3]David Kilchör: Zürcher Oberländer. 7. Sept. 2013, Alte Textilfabrik wird zu Lofts
[4]Otto Kunz: Barbara, die Feinweberin. Eine Lebensgeschichte aus dem Zürcher Oberland. Genossenschafts-Buchhandlung, Winterthur 1944, Digitalisat

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