/ H.R.Stössel [PAO.SAW1.008]
Schulwacht Adetswil
1702 - an Ostern erstes Examen
1807 - 1. Schulhaus (heute Wohnhaus Postgässli 1)
1837 - 2. Schulhaus auf dem Sonnenbüel, abgebrochen am 24. Juni 1971
1962 - Kindergarten
1965 - 3. Schulhaus mit Turnhalle in der Stapfeten, genauer auf dem ehemaligen Chilberg-Zelgli
Aus der Studer Chronik von 1870, S. 259f:
Als man im Jahre 1701 im Sinne hatte, den beiden Schulmeistern in Bäretswil und auf dem Berg den Lohn aufzubessern, wehrte sich den 9. Mai Johannes Bürgi, Küfer von Adetswil, energisch dagegen, und meinte, man sollte eher in seiner Gemeinde eine Schule errichten. Es scheint, dass man diesem Einwand sofort Gehör geschenkt hatte, denn schon zu Ostern 1702 wurde mit 38 Schülern ein Examen zu Adetswil abgehalten. Seit 1774 pflegte dieser Ort seine Repetirschule den Winter über an Werktagen fast ganz allein. Bäretswil u. Wappenswil folgten erst nach ca. 40 Jahren. Bis 1822 hielt einzig Adetswil Sing- und Repetirschule an Sonntagen das ganze Jahr hindurch. Trotz dieses Eifers kam erst 1807 ein eigenes Schulhaus ohne Lehrerwohnung zu Stande. An die Kosten von 1200 fl.leistete der Staat einen Beitrag von 125 fl. In den Jahren 1836 und 37 war ein neues Schulhaus erstellt, das 38' und 48' ins Geviert misst und 2 Lehrzimmer von je 884 Quadratfuss Raum und 2 Lehrerwohnungen enthält. Sämmtliche Mauern sind aus einem einzigen Findling gebaut worden, der in einem nahe liegenden Acker an der Strasse zur Burgweid gesprengt und in einigen 100 Fudern auf den Bauplatz geführt worden war. Der Bau kostete mit Inbegriff der Baulokale 14,961 alte Franken, woran der Staat einen Beitrag von 2000 Fr. leistete. Die Einweihung fand den 1. März 1837 statt, in Verbindung mit einer Gesangaufführung.
Von Lehrern sind zu erwähnen: Jakob Gretler seit 1709; von 1733-49 der sehr fleissige Hs. Heinrich Brandenberger, von 1749-59 der Richter gleichen Namens, von 1759-70 Achior Brandenberger; von 1770-1814 lehrte Hans Meier, als "vorzüglich und fleissig gerühmt in der ganzen Gemeinde;" ihm folgte bis 1862 sein Sohn Hans Rudolf, dann bis 1865 Jakob Kägi, Sohn, von Bäretswil: seit 1867 August Höhn von Wädenswil.
Als zum Amt Kyburg gehörend erhielt Adetswil vom Amtsgut Grüningen sehr Unbedeutendes, dessen Verwendung auch ohne sichtlichen Nutzen für die Schule blieb. Erst später bildete sich durch Vermächtnisse etc. ein Fond, der bis 1840 auf circa 7000 fl. angewachsen war.
Das Lehrereinkommen zu Geld berechnet belief sich 1819 auf 55 fl. 20 ß., und ruhte auf den gleichen Grundlagen, wie dasjenige der Bergschule. Die Mehreinnahmen kamen von der grössern Anzahl Schüler her. Ein Repetir- wie Singschüler bezahlte je 5 ß.
fl. = Florin oder Gulden
ß. = Schilling
1 fl. = 40 ß. im Kanton ZH
Am Ende des 18. Jahrhunderts, um 1798, wurde als neue Rechnungswährung vereinzelt ein Dezimalsystem (1 Fr. = 10 Batzen = 100 Rappen) eingeführt.
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