22.11.1968 / Albert Egli [PEA.WVK2.002j]
Das Gedicht trug Präsident Albert Egli sen. an der Einweihung im Saal des Restaurants Blume, Fischenthal vor. Es ist eine Aufarbeitung in humoristischer Art, der vielen, manchmal auch mühsamen Begebenheiten rund um den Bau der Wasserversorgungsanlagen.
Dank an einen Ingenieur
Lieber Inschenieur, Herr Maag,
Heut an unserem Jubeltag
Wollen wir uns einmal freuen
Und.das Werk gebührend weihen.
Denn es gab auch andere Zeiten!
Von wievielen Schwierigkeiten
Könnten Sie ein Liedlein singen?
Und mit welch abstrakten Dingen,
Mussten Sie sich ständig Plagen;
Kabishäuptli, Güllenwagen,
Kleegrassamen, Stickstoffdünger,
Rotorrechen, Wäscheschwinger,
Haberäcker, Viehgehege,
Heugebläse, Gartenwege,
Leitungs- und auch andere Brüche,
Zürcher Oberländerflüche .
Katasternummern, Zwetschgenbäume,
Oepfelhurden, Kellerräume,
Säue mit und ohne Wanzen,
Strassenkies, Assekuranzen,
Verstopfte Meliorationen
in denen Mäusefamilien wohnen,
Mistverflüssigungsanlagen,
Stollenpneus für Ihren Wagen,
Durchleitrechte, Stangenbohnen,
Tarife und Subventionen,
Kulturschäden, Güllenschläuche,
Sperre wegen Klauenseuche
Bienenhäuser, Gartenzwerge,
Dreck und Humus, ganze Berge,
Und - tausend anderes dazu,
Liess Ihnen Tag und Nacht nicht Ruh.
Nicht zu glauben, was für Sachen,
Eim das Leben sauer machen,
Doch – mit Freude darf man sagen,
Ihre Mühen, Ihre Plagen
Haben sich, weiss Gott gelohnt
denn das Völklein, das da wohnt,
Im Ghöch, am Seelisbergersee,
In der Amslen und im Lee,
Im Waldsberg, Bräch, im Lanzenmoos,
Im Schufelberg, im Moos, im Schloss,
Im Reinsberg, im Neuhus, im Wil,
Im Gubel und z‘Chli-Bäretswil
Und überall am Allmanrain
Wo ein schlichtes Volk daheim,
Die Herzen offen, frei und frank:
wir alle wissen Ihnen Dank
Für Ihr Werk und Ihre Mühen.
Wir lassen Sie nur ungern ziehen.
Doch eines liegt wohl auf der Hand:
S i e kennen jetzt das Oberland.
AE
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