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Alte Schmitte, abgebrochen 1908
Alte Schmitte, abgebrochen 1908

vor 1906 / A.Schelldorfer, von Hch. Muggli [PAB.DOR1.025]

Das Bild von Gemeinde-Fotograf Hch. Muggli zeigt die alte Nagelschmitte von Heinrich Raths, die 1908 abgebrochen wurde. Es ist die Stätte der alten «ehaften», d. h. bis 1798 gesetzlich geschützten «Lindenschmitte», die seit 1590 nachgewiesen ist (vgl. Heimatbuch 99f). Die Schmitte an der alten Bettswilerstrasse stand einst an der alten Verbindungsstrasse nach Bauma, die bis 1848 über die heutige Hüttenstrasse verlief. Hinter den Häusern bis zur Fabrik Spörri lag einst die grosse Schmittenwies (später Spörriwiese).

1908 wird die alte, über 500-jährige Lindenschmitte abgerissen. Zuletzt war sie die Nagelschmitte von Schmied Raths. Erstmals sicher belegt ist die Lindenschmitte 1590 im Besitz der alten Dorffamilie Hess. Doch schon 1515 wird Hensli Hess als Inhaber der einzigen ehaften (gesetzlich geschützten) Bäretswiler Schmitte genannt. Mehr noch. Bereits 1321 wird Werner (Graf?) der smît von Beroltswiler in einer Urkunde erwähnt, als er den Schwestern im Fehrenwalde eine Wiese vermacht. Und schon 1306 schenkt derselbe Walter «faber» (Meister, Handwerker) dem Kloster Rüti ein Gut. Es handelt sich bei der Lindenschmitte also um eine für Bäretswil historische Stätte. 1731 wird die Schmitte «an der Strass gen Müetschbach und Bettschwil» total erneuert. Erst nach der Neuordnung von 1798 entstehen im Dorf weitere Schmitten, v.a. an der Wetzikerstrasse.

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