Bäretswil hatte nie eine Sektion der Naturfreunde-Vereinigung, wohl aber viele Naturfreunde, besonders bei der «Ortsgruppe» Pfäffikon. Und diese hatte stets eine enge Beziehung zu Bäretswil durch die Skischulen in Wappenswil und später im Ghöch sowie durch die Klubhütte Waldeggli am Rande von Bäretswil im Ghöch.
Bildliste (Hüttenbau – Waldegglitage – Jubiläum – Hüttenbuch – Protokolle)
Wie das alles so kam. Vom 1. März 1923 bis 16. Januar 1927
Die Organisation entstand 1895 in Wien aus der Arbeiterbewegung mit dem Ziel, der arbeitenden Bevölkerung eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen, die Gesundheit zu stärken und die Liebe zur Natur zu wecken sowie sich weiterzubilden. Sie nannte sich «Touristenverein Die Naturfreunde» (T.V.N. oder auch TdN, ab 1950 auch Naturfreunde Internationale NFI).
Als nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 die Organisation in Deutschland und Österreich verboten wurde, wechselte der Hauptsitz der Organisation nach Zürich, wo er bis 1988 blieb.
Um 1920 bildete sich auch in Wetzikon eine Ortsgruppe von Naturfreunden, die aber von Beginn an schwächelte und bald mehr Mitglieder von Pfäffikon als von Wetzikon umfasste.
Am 1. März 1923 wurde im Hirschen in Pfäffikon eine Generalversammlung (GV) abgehalten.[1] Eröffnet wurde sie vom Vizepräsidenten Robert Raggenbass, als Tagesaktuar wurde Albert Egli gewählt. Für den neuen Vorstand wurden gewählt:
Jules Gasser – Präsident
Emil Berchtold – Vicepräsident
Gottfried Meier – Aktuar
Hermann Singer – Quästor
August Abegg – Beisitzer.
Im Protokoll der GV vom 1. März 1923 und den folgenden Monatsversammlungen (MV) wurde bereits die Teilung in zwei Sektionen besprochen, sobald Wetzikon dazu genügend stark sei. Im Vorstand wurde Wetzikon weiterhin ein Sitz zugestanden, die Versammlungen fanden in Pfäffikon statt. Der Jahresbericht 1923[2] zeichnet die Zustände, die zur Bildung der Ortsgruppe Pfäffikon-Wetzikon führten. In der GV vom 12. Jan. 1924 wird die GV vom 1. März 1923 rückblickend als Gründungsversammlung für Pfäffikon-Wetzikon bezeichnet. Der Gründungspräsident und Obmann Jules Gasser liefert auch gleich eine Statistik über das verflossene Jahr. Der Verein zählt nun 37 Mitglieder, wovon sich 23 an offiziellen Vereinstouren beteiligten. Es wurden 12 Touren durchgeführt mit 1 -11 Teilnehmern, im Schnitt 6 (15%).
In der Monats-Versammlung (MV) vom 7. Feb. 1924 rügt Genosse Diggelmann, dass die weiblichen Mitglieder nicht an Vereinsversammlungen teilnehmen dürfen und wünscht, dass Mittel und Wege gesucht werden, auch diese beizuziehen… Kollege Müller wünscht, dass die Sammlung an Steinen und Blumen im Vereinskasten (im Hirschen, Pfäffikon) erweitert werde, da diese sehr agitatorisch (werbend) wirke.
Der Verein entwickelte sich sehr gut. Die Sektion gehört zum «Bezirk8» (mit Vorort Rapperswil) (Die Bezirke des TVN haben nichts mit politischen Bezirken zu tun). Beim Allgem. Konsumverein wird ein Kontokorrentheft eröffnet. Unter Leitung von Gustav Diggelmann wird ein Photo-Club gegründet. Es wird beschlossen, sich am Hüttenbau ihres Bezirks auf Etzel/Chörnlisegg (Eggli, Sonnenberg) zu beteiligen.
Neben den monatlichen Veranstaltungen und Lichtbildvorträgen lag das Schwergewicht auf den Touren – daher auch der Name «Touristenverein». Für 1925 waren folgende Touren geplant:
Januar: Hörnli – Führer Gottfried Meier
Februar: Schauenberg – Führer Heinrich Keller
März: Schnebelhorn – Führer Ernst Dintheer
April: Lägern – Führer August Frei
Ostern: Murgseegebiet – Führer Jakob Kägi
Mai: Hütteneinweihung in Amden – Führer E. Kuhn
Pfingsten: Scesaplana-3 Schwestern – Führer Albert Egli
Juli: Kärpf – Führer Jules Gasser
Juli: Urirotstock – Führer Heinrich Dintheer
August: Oberalpstock – Führer Jules Gasser
September: Vorderglärnisch – Führer Jakob Kägi
Oktober: Mythen – Führer August Abegg
November: Tweralpspitz – Führer Gottfried Meier
Dezember: Bachtel-Allmann – Führer Joseph Wellschmied
Am 26. Sept. 1926 fand die Hütteneinweihung auf der Chörnlisegg statt, bei deren Bau die Mitglieder der Sektion Pfäffikon-Wetzikon fleissig mithalfen. (Die Sektion Wetzikon ist jetzt (2023) noch Teilhaber an der Hütte, nicht aber die Sektion Pfäffikon, die seit 1958 mit dem Waldeggli im Ghöch eine eigene Klubhütte unterhält.)
Die Hütte und speziell das Hüttenreglement ist in den folgenden Jahren ein Dauerthema.
Die Mitglieder aus Wetzikon fühlen sich nun wieder stark genug für die Neugründung einer eigenen Sektion, was an der Generalversammlung vom 16. Jan. 1927 im Hirschen in Pfäffikon beschlossen wird.[3] Die Ortsgruppe Pfäffikon nennt sich nun «Touristenverein der Naturfreunde Pfäffikon» oder einfach TVN-Pfäffikon. Der Obmann schliesst seinen Jahresbericht pro 1926 mit den Worten:
«Mögen nun beide Ortsgruppen, wenn auch getrennt, so doch im Geiste unserer proletarischen Sportbewegung weitermarschieren, und sich stets dessen bewusst sein, dass nicht die Mitgliederzahl, sondern der innere Geist, das Sehnen nach der Natur die Garantie für ein gedeihliches Fortbestehen beider Ortsgruppen bietet.
Mit herzlichem Bergfrei! Der Berichterstatter: Jules Gasser»[4]
Kurios: Der Obmann Gasser bemerkt in der Versammlung vom 6. Sept. 1928, dass die Sektion ihr 20-jähriges Jubiläum feiern könnte, worüber der Veteran Jakob Erb in der nächsten Versammlung berichten könnte. Da die Bewegung erstmals 1905 in der Schweiz Fuss fasst, wäre Pfäffikon 1908 eine der frühesten Ortsgruppen. In der folgenden Versammlung war aber Veteran Erb für die Ausführungen zum Jubiläum nicht vorbereitet, bei der nächsten fehlte die Zeit für die Klärung und die Frage scheint sich später in Luft aufgelöst zu haben.
Neuer Schwerpunkt: der Skisport
In der Versammlung vom 4. Okt. 1928 wird erstmals ein Trockenskikurs durch geeignete Leiter angeboten und für den Winter wird auf „Sonnenbergshöhen“ ein Skirennen geplant. Von nun an wird nicht mehr vom Körnlisegg, sondern vom Sonnenberg gesprochen. Im Jahresbericht pro 1930 werden als Ziel ein engerer Zusammenschluss der Skifahrer und damit die Verwirklichung eines Winterprogrammes sowie die Lösung der Jugendgruppenfrage genannt.
In Zukunft werden auf dem Sonnenberg jeweils die Bezirksskirennen der Naturfreunde stattfinden.
Gemäss Protokoll vom 4. Mai 1933 will die Landesleitung die Heranbildung von Ski-Instruktoren fördern und bittet die Ortsgruppen um Unterstützung. Der TVN Pfäffikon begrüsst dies und beschliesst, einen einmaligen Beitrag von 1.- Fr. beizusteuern.
Skikurse der Ortsgruppe werden in den Protokollen gelegentlich erwähnt, so der Trockenskikurs in Hermatswil 1933, der wegen mangelndem Interesse abgesagt werden musste. Es sind meistens Trockenskikurse und auch auf den folgenden Winter ist wieder einer angesagt, jeweils am Montag 20 Uhr im Hirschen, Kursgeld für Mitglieder 1.- Fr. Dazu werden von den Naturfreunden „Zürich“ 3 Paar Ski gemietet.
Die GV vom 4.3.1934 ist geprägt von 2 Schreckensmeldungen:
- In Deutschland und Österreich sind die Naturfreundevereine von den Nationalsozialisten verboten und deren Hütten konfisziert worden.
- Der Obmann Aug. Frei hat die Ortsgruppe um Fr. 99.25 betrogen und wird aus dem Verein ausgeschlossen.
Do, 4. März 1937: Willy Leutwyler wird wegen schlechten Betragens nicht aufgenommen. Er hat der Aufforderung nicht Folge geleistet, sich gewerkschaftlich auszuweisen. Dagegen werden Gertrud Gisler, Willy Kunz, Julia Gut, Christian Brunner und Gottfried Bossert einstimmig als Mitglieder aufgenommen … Für die Ostertour werden die Anmeldungen geteilt. Während die Kanonen sich für’s Bedrettotal interessieren, wird das Gros wieder auf Mettmen zu treffen sein.
Zum Jahresprogramm gehören oft Samariter-, Kompass-, Kletter- und Lawinenkurse.
Typische Orte für Skitouren: Stöcklikreuz, Farner, Tanzboden, Mutteri, Mettmen-Kärpf, Schild, Tödi, Hausstock-Vorab, Flums, Pizol
Es werden regelmässig Ausbildungen zu Skileitern und Skikursleitern angeboten.
Aus heutiger Sicht überraschen auch die monatlichen Mitgliederversammlungen, auch wenn gelegentlich die mangelnde Teilnahme gerügt wurde.
In den frühen 1940er wird Kegeln populär. Auch auf dem Sonnenberg gibt’s eine.
Okt. 1946: An Stelle der eingegangenen Hütte auf Burenboden (Anm: unterhalb Schnebelhorn) wird nun auf der Strahlegg (Anm: Felsenegg) eine neue errichtet.
Die Skischule der Naturfreunde Pfäffikon
GV vom 6. Dez. 1947: Diese GV war verbunden mit der 25 Jahr Jubiläum des Vereins (Gründung 1. März 1923). Zu reden gab der Massenrücktritt des Vorstandes (ohne dass dafür ein Grund genannt wurde.)
Anmerkung: Da die GV bis 1977 stets Ende Jahr durchgeführt wurde, wurde zwar am 6. Dez. 1947 die 25. GV abgehalten. Der 25. Geburtstag fällt aber auf den 1. März 1948. Diese Zählweise hält sich hartnäckig. So wurde am 24./25. Juni 1972 das 50 Jahr Jubiläum gefeiert und das Gründungsjahr auf 1922 vorverlegt!
Anfangs 1950 erscheint erstmals eine Information der
Skischule des Touristenvereins „Die Naturfreunde“ Pfäffikon ZH.
Angeboten werden drei Kurse (15. Jan., 29. Jan. und 5 Feb.) an den drei vorgesehenen Orten
Pfäffikon, Hermatswil und Farner.
Die Beherrschung einer sauberen, einwandfreien Fahrtechnik allein bietet Ihnen Gewähr, all die Schönheiten des Skilaufs voll auskosten zu können. Wer glaubt, auf eigene Faust zum Ziele zu kommen (ohne Skikurs und ohne Berücksichtigung der Schweiz. Einheitstechnik) geht ohne Zweifel den falschen Weg. Die Skischule der „Naturfreunde“ Pfäffikon steht Ihnen in skitechnischen Fragen jederzeit gerne zur Verfügung und es wird uns freuen, Sie zu den Kursteilnehmern zählen zu können.
Wegen Schneemangel in tieferen Lagen findet dann gemäss Protokoll vom 2.2.1950 am 15. Jan. 1950 ein Skikurs am Farner und am 24. Jan. ein Skikurs in Wappenswil mit 19 Teilnehmern statt. Am 5.2.1950 folgte dann ein zweiter Skikurs in Wappenswil (Prot. vom 2.3.1950). Emil Schenkel (*1913) bedankt sich bei allen Kursteilnehmern und Helfern für das begeisterte Mitmachen.
Im Jahresbericht 1950 für die GV vom 9. Dez. 1950 erwähnt der Obmann Jules Stella die beiden Kurse unter «Übungen und Kurse». Der Verein hat nun 107 Mitglieder. Festgehalten wird in diesem Protokoll auch ein Wandel zu leichteren Touren und Wanderungen in der Gegend mit geringerem finanziellem Aufwand. Beklagt wird bereits das «Generationenproblem». Wir haben einen unverhältnismässig grossen Stock an älteren Mitgliedern, während dem die Zahl der Hochtouristen abnimmt. Es fehlen eben die Jungen. Zu reden gibt auch der Besuch der Monatssitzungen. Zur Motivation wird vorgeschlagen, den Mitgliedern bei wiederholter Teilnahme an allen 12 Monatssitzungen einen gravierten Silberlöffel zu schenken.
Auch am 14. und 28. Jan. 1951 finden wieder Skikurse mit 23 resp. 13 Teilnehmern statt.
In der Sitzung vom 1. März 1951 werden die Probleme bei der Auflösung des Bezirkverbandes besprochen. Der Bezirk 8 mit Hauptort Rapperswil, zu dem NF-Pfäffikon gehört, enthält Ortsgruppen aus 4 Kantonen (Anm: wahrscheinlich SG, SZ, GL und ZH). Neu werden kantonale Verbände gebildet. Was soll mit der Bezirkshütte auf dem Sonnenberg passieren? Schliesslich wird daraus eine Hüttengenossenschaft (später Hüttengemeinschaft) (Prot. vom 3. April 1952 / 23.11.1952).
Über die vielseitige Tätigkeit und all die Chargen des T.V.N. gibt der Jahresbericht 1951 Auskunft. Neben den 7 Personen im Vorstand und den beiden Revisoren sind 3 Personen in der Lagerkommission, je ein Verantwortlicher für die Sommer- und die Winter-Touristik, 2 Unions-Delegierte, 2 im Arbeiterbildungsausschuss, Vertreter in der Bezirksleitung, der Tourenkommission Ski plus Verbindungsleute zu übergeordneten Verbänden.
Es fanden in diesem Jahr 57 Veranstaltungen statt, Versammlungen und Sitzungen nicht eingerechnet!
Am 9./10. Feb. 1952 findet in Wappenswil erstmals das O.G. (Ortsgruppen) Skirennen mit 30 Teilnehmenden statt. Die Abfahrt führte von Fehrenwaldsberg nach Bettswil; der Slalom fand in der Gsteig statt.
In späteren Schriften (zB Pfäffiker Heimatbuch 1962) wird meist der Winter 1951/52 als Gründungszeit der Skischule «Zürcher Oberland» genannt.
Prot. 5. Juni 1952: Bericht über die Gründungsversammlung des Kant. Verbandes für Leibesübungen.
An der GV vom 6. Dez. 1952 wird beschlossen, den Skikurs in grösserem Rahmen durchzuführen und ihm den neuen Namen «Skischule Zürcher Oberland» (SZO) zu geben.
Am 7.1.1953: Das O.G. Skirennen wird in Wappenswil – Bettswil stattfinden. Es werden eigene Slalomstangen angeschafft.
Die Teilnahme an den Skikursen in Wappenswil nehmen rapide zu: am 11./18./25. Jan. 1953 nehmen 79, 83 resp. 72 Personen teil.
Jahresbericht 1954: Die vom Landesverband in Lausanne beschlossene Erhöhung der Mitgliederbeiträge führt zum Sinken des Bestands von 108 auf 87.
MV vom 7. Feb. 1957: Die Skilehrer beschliessen, einen speziellen Ski-Pullover anzuschaffen und einen Teil dem Verein zu belasten, ohne den Vorstand vorgängig zu informieren. Das gibt zu Diskussionen Anlass. Es zeigt sich, dass die Verbindung der Skischule zum Verein sehr lose geworden ist. Man findet sich wieder und beschliesst, klare Kompetenzregelungen festzulegen.
Für 1958 werden an der GV neu Hans Strahm (techn. Leitung), Jack Ambühl (adm. Leitung) und Ella Bourgnon (Propaganda) gewählt.
Der Weg zur eigenen Hütte «Waldeggli»
5. Mai 1955: An der Monatsversammlung orientiert der Obmann Angelo Stella über das SOS Schreiben des Hüttenkassiers vom Sonnenberg: Die Kasse weist ein Loch von 3060 Fr. auf, die dringend beschafft werden müssen, was auf unverantwortliches Handeln der Hüttenleitung zurück geführt wird.
11. Aug. 1955: Eigenheim. Das Jahrzehnte alte Postulat eines Eigenheimes im Tösstal scheint plötzlich in greifbarer Nähe. Etwas oberhalb des Ghöch ob Fischental haben die Pfadi Winterthur eine Hütte zu bauen angefangen. Ueber ein Jahr haben dieselben nun infolge Geldmangel keinen Streich mehr gearbeitet. Wenn dieselben nun endgültig verzichten, würde uns der Landbesitzer den Bauplatz abtreten. Es steht aber zu befürchten, dass, wenn die Pfadi erfahren, dass die Naturfreunde bauen, plötzlich genug Geld da ist. Man wird sehen.
2. Juni 1955: Nun folgten einige Ergänzungen zur katastrophalen Lage des Sonnenberges, die vom anwesenden Regionsobmann, Bruno Raichle ergänzt wurden. Zum Anschluss daran kam unser alter Wunschtraum, der schon von Studer Migg propagiert wurde zur Sprache, eine eigene Hütte. Emil Schenkel und Walter Hirzel berichteten über ihre inoffiziellen, privaten Sondierungen. In Anbetracht der Sonnenbergmisere folgte der Regionsobmann erstaunt und skeptisch diesen Ausführungen. Selbstverständlich muss zuerst die Sonnenberg Angelegenheit erledigt werden, bevor an etwas Eigenes gedacht werden kann.
Ordentliche GV vom 26. Nov. 1955, Wahlen Vorstand 1956:
Obmann: Angelo Stella (*1926)
Viceobmann: Walter Hirzel (*1914)
Kassier: Hermann Rösli (*1915)
Beitragskassierin: Frl. Lucie Casellini
Aktuar: Arthur Bourgnon (*1901)
Materialverwalter: Sepp Steiner
Beisitzerin: Frl. Hilde Surbeck
7. Juni 1956: Das schon vor 10 Jahren, schon von Studer Migg und seinen Mitarbeitern gewälzte Projekt einer eigenen Hütte scheint in ein akutes Stadium zu treten. Es ist unseren Pfadfindern sprich “Baulandsuchern” gelungen, “den Bitz Land” zu finden, den wir benötigen. Die Diskussion war sehr animiert und zeigte so recht, dass die Probleme erst jetzt beginnen.
Über die Lage des Grundstückes ist jedes Mitglied durch Zirkular mit Croquis informiert worden.
Die sich aufdrängenden Fragen sind schon an der Vorstandssitzung vom 6. Juni ausgiebig diskutiert worden.
Lage des Grundstückes: Im Ghöch, unterhalb des Baschlisgipfels im Tösstal.
Erwerb des Grundstückes: Das fragliche Grundstück kann nicht gekauft werden. Es ist seinerzeit mit Subventionsgeldern gerodet worden. Bei einem Verkauf müsste der Mehrwert zurückbezahlt werden, was für beide Teile untragbar ist. Die Stellungnahme der Subventionsbehörden zu einem Pachtvertrag ist noch abzuklären.
Was den Ort der zu bauenden Hütte anbelangt, so ist von Walter Hirzel ein Projekt als Diskussionsgrundlage ausgearbeitet worden. Es fand allgemeinen Anklang. Man soll aber auch die Möglichkeit, ein bestehendes günstiges Objekt auf Abbruch zu erwerben, nicht ausser Acht lassen.
Finanzierung
Fr. 3’000 – 2’500 aus der Vereinskasse
Fr. 3’000 von unverzinslichen Anteilscheinen
Fr. 2’000 von privater Seite zu einem niedrigen Zinsfuss
Rendite
Belastung ca. Fr. 200.-
Einnahmen Taxe Fr. 1.30
ca. 150 Übernachtungen ca. 180.-
Allgemeine Überlegungen
Eine eigene Hütte soll in erster Linie den Bedürfnissen der O.G. genügen. Sie soll nicht in das offizielle Hüttenverzeichnis kommen.
Um möglichst wenig fremdes Geld zu beanspruchen muss aber maximale Fronarbeit geleistet werden. Aber da darf man wirklich etwas skeptisch sein.
Der vorherrschende Optimismus wurde nicht von allen geteilt. Der Aktuar erklärte sich als Gegner des Projektes, nicht aber des Gedankens. Die zu leistende Fronarbeit wird doch nur von einigen, wenigen Unentwegten geleistet werden müssen. Und geht so lange bis es auch ihnen verleidet.
Zur Abstimmung kam lediglich die Frage, ob der Vorstand ermächtigt werden sollte, die Sicherung des Bodens vorzunehmen und alles weitere vorzubereiten. Die Veranstaltung stimmte in diesem Sinne zu.
Im Weiteren wurde eine Hüttenkommission gebildet. Sie besteht aus
Walter Hirzel – als Techniker
Emil Schenkel – als Schriftführer
Jakob Ochsner – als Handwerker
J. Stutz – für rechtliche Fragen
Hermann Rösli – als Kassier
Im übrigen konstituiert sie sich selbst. Es wird ihr ein Kredit von Fr. 100 eröffnet, damit eine Hüttenkasse gebildet werden kann.
Der Aktuar Arthur Bourgnon
MV vom 5. Juli 1956, Tätigkeiten im Juni:
9.6. Besichtigung und Kauf der Hütte in Erlenbach (gemäss MV 3.7.1969: Herrliberg?)
13.6. Abbruch der Hütte (Gipswände)
15.6. Abdecken des Schieferdachs
16.6. Abbruch der Hütte in Erlenbach und Transport nach Pfäffikon
23.6. Baubeginn bei Frau Steiner (in den Mettlen, Irgenhausen)
27.6. Aufstellen der Hütte bei Frau Steiner
30.6. Aufstellen der Hütte bei Frau Steiner
(Anm. Gemäss Aussage mehrerer Mitglieder handelt es sich bei der Hütte um ein Muster-Chalet, das für die Landesausstellung «Landi Züri» 1939 angefertigt wurde.)
Mitteilungen
Einleitend teilt der Obmann mit, dass die Hütte excl. Transport auf Fr. 800 zu stehen kommt. Subventionen sind keine zu erhalten, andernfalls die Hütte der ganzen Bewegung zur Verfügung stehen müsste. Um das weitere Vorgehen, Bau, Finanzierung, Innenausbau etc. abzuklären, wird auf Samstag, den 21. Juli eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen.
Ausserordentliche GV vom 21. Juli 1956 zum Hüttenbau mit den Traktanden:
Projektion
Finanzierung
Pachtvertragsentwurf
Es geht um die nachträgliche Zustimmung zu Ausgaben, die die Hüttenbaukommission bereits getätigt hat sowie um die Wahl zwischen 3 Ausbauvarianten mit Kosten zwischen 4’500.- und 6’000.- Fr. und jährlichem Aufwand von 400 bis 500 Fr.. Nach hitziger Diskussion wurde die Maximalausbau Variante gewählt.
GV vom 24. Nov: 1956: Die GV beschliesst, vorläufig bei der Hüttengemeinschaft Sonnenberg zu bleiben, sich aber vom Hüttendienst zu dispensieren.
Der Vorstand unterbreitet der GV einen Antrag für einen Baurechts- und Pachtvertrag mit J. Spörri, Wydenraiti.
Im Jahresbericht 1956 wird festgehalten, dass schon ca. 1000 Stunden Fronarbeit für die Hütte geleistet wurde. Das Fundament im Ghöch ist bereits gelegt. Das Haus ist in den Mettlen in Irgenhausen weitgehend aufgebaut und schon bedacht, bevor es dann ins Ghöch transportiert und am endgültigen Ort erstellt wird.
GV vom 30. Nov. 1957: Inzwischen wurden für den Hüttenbau mehr als 3000 Stunden Fronarbeit geleistet.
Am 7. Sept. 1958 wird die Hütte von ca. 130 Teilnehmern eingeweiht.
MV vom 6. Nov. 1958: Am 4. Okt. wird im Ghöch ein Holzertag mit 9 Personen durchgeführt.
Der Hüttenbetrieb, die Taxen, Hüttendienst etc. haben schon öfters Anlass zu Diskussionen gegeben. Es ist klar, dass eine Anlaufzeit toleriert werden muss. Diesmal waren die Teetaxen an der Reihe. Man einigte sich rasch in dem Sinne, das Portemonnaie des Mitgliedes etwas zu schonen. Wenn ein Mitglied z.B. am Samstag abend und dann am Sonntag nochmals Tee konsumiert, wo wird nur einmal die Taxe erhoben.
Einen Hüttendienst will man vorläufig nicht organisieren. Es wird sich zeigen, wie weit man auf freiwilliger Basis kommt.
GV 29. Nov. 1958: Der Obmann Emil Schenkel beklagt, dass der Mensch bequem geworden ist. Selbst etwas gezeichnet von den Anstrengungen des Hüttenbaus ist er amtsmüde geworden und tritt zurück. Gewählt wird neu Alfred Hospenthal.
Bis zur Abnahme der Hüttenbaurechnung wirkt noch die Hüttenbaukommission mit Emil Schenkel, Walter Hirzel, Hermann Rösli, Fritz Stutz und Jakob Ochsner. Für die Hüttenkommission werden Dölf Wirz (Obmann), Gusti Siebold (*1925, Reservierungsdienst) und Gotthilf Kägi (Kassier, *1917) gewählt.
Die Skischule SZO stellt folgenden Antrag:
Bei einem Netto-Einnahmenüberschuss von mehr als hundert Franken, wird der über 100 Franken betragende Teil unter die Skilehrer verteilt, und zwar bis zur maximalen Ausstellung von Fr. 15. pro Kurstag.
Begründung: Der Weg zum Skilehrer ist dornig und das Skikürslen ebenfalls. Mit dieser Besserstellung soll den Dornen etwas die Spitze genommen werden.
Infolge vorgerückter Zeit trat die Generalversammlung auf diesen Antrag nicht mehr ein. Sie ermächtigte den Vorstand diesen Antrag an der Januarversammlung zu behandeln und darüber endgültig zu befinden.
…
Diverses: Hier wartete die provisorische, d.h. jetzt rechtmässige Hüttenkommission mit einer netten Überraschung auf. Sie überreichte den Initianten und unermüdlichen Animatoren des Hüttenbaues Emil Schenkel und Walter Hirzel als kleine Anerkennung je einen bemalten Holzteller. Die Hüttenkommission war der einmütigen Auffassung, dass sich der Hüttenbetrieb seit der Einweihung so gut angelassen habe, so dass diese Geste sich ohne weiteres verantworten lasse. Sichtlich bewegt, dankten die Überraschten mit ein paar kurzen Worten. Mehr Wert als die Teller war ihnen die dadurch offenbar gewordene Anerkennung ihrer zähen Arbeit.
Vorgelesen wird auch ein Entwurf für ein Hüttenreglement, dessen Behandlung auf eine geplante ausserordentliche GV vertagt wurde.
MV vom 8. Jan. 1959: … Da von der Ski-Schulleitung weder an der General- noch an der Januar-Versammlung jemand anwesend war, konnte leider das Skischul-Reglement wieder nicht unter Dach gebracht werden.
MV vom 5. Feb. 1959: Unter Diversem wurde gerügt, dass an der Verdankung von Genosse Diggelmann, Wetzikon, vom T.V.N. Pfäffikon niemand anwesend war. Genosse Diggelmann gehörte zu den Gründungsmitgliedern des T.V.N. Pfäffikon. Eine Umfrage ergab, dass die dafür zuständigen Vorstandsmitglieder Genosse Diggelmann nicht einmal kannten, geschweige denn von seiner ehemaligen Mitgliedschaft etwas wussten…
Der Aktuar Bourgnon versucht dann, die Anfänge des T.V.N. Wetzikon / Pfäffikon zu rekonstruieren.
Ermüdungserscheinungen 1960
Der Hüttenbau hatte von den Teilnehmern viel Einsatz gefordert und die Touren in den Hintergrund gedrängt. Nun, da alles aufgebaut ist, zeigt sich eine gewisse Ermüdung, wenn nicht gar Resignation, wie aus dem GV-Protokoll vom 10. Dez. 1960 und den Jahresberichten hervorgeht.
Skischule 1960: Um es vorweg zu nehmen:
Die Skischule 1960 stand unter keinem guten Stern. Wie in den letzten Jahren, so zeichnete sich auch der Winter 1960 in unseren Höhenlagen, 500 – 1000 m, durch einen katastrophalen Schneemangel aus. Bis zum Neujahr überhaupt kein Schnee, nach dem Neujahr nur wenig, so dass das Interesse zum Besuch eines Skikurses in weiten Kreisen nur klein war. Um diese zusätzlichen Schwierigkeiten zu meistern und einen Skikurs dennoch erfolgreich durchzuführen, bedarf es einer starken Hand, die uns leider gefehlt hat.
Die Skischule wurde von ca 50 Teilnehmern besucht. Der erste Skitag fand in Wappenswil, der zweite in Flums und der dritte auf dem Farner statt. …
Das finanzielle Ergebnis ist mehr als bescheiden, netto 6.40. E 1709.50, A 1703.10
Dieses Ergebnis hat verschiedene Ursachen. Einmal die mehr als prekären Schneeverhältnisse in unseren Höhenlagen, absolut ungenügende Werbetätigkeit und eine gewisse Disziplinlosigkeit in der adm. Leitung.
Wegen diesem Resultat den Kopf hängen zu lassen hat keinen Sinn. Chargenwechsel, neue resp. ausgesuchte Pferde werden zum Zuge kommen. …
Jahresbericht des Obmannes.
Entsprechend dem Ablauf des Vereinsjahres war der Jahresbericht des Obmannes kurz, gab aber erschöpfend Auskunft über das Vereinsleben 1960. Während den Jahren 1957, 58, 59 war die Freizeit unserer wirklich aktiven Mitglieder durch den Hüttenbau absorbiert. Man glaubte, dass nach Abschluss desselben, die Tourentätigkeit wieder zunehmen werde. Man hat sich getäuscht, am Tourenprogramm hat es nicht gefehlt. Aber trotzdem: Skischule, Oster-Skilager, Pfingsttour, Regionskompasslauf etc. konnten durchgeführt werden. Mehr wäre besser gewesen...
Doch bereits im Folgejahr 1961 konnte die Skischule in Wappenswil bei guten Schneeverhältnissen und dank guter Propaganda am 8., 15. und 22. Januar mit 130, 136 und 128 Teilnehmenden erfolgreich durchgeführt werden. Der Verein hat nun (GV vom 2. Dez. 1961) 80 Mitlieder und 25 Chargen zu vergeben!
1962 wurde für das Waldeggli die Quelle gefasst und das Reservoir gebaut.
GV vom 14. Dez. 1963: Einen ausgezeichneten Verlauf nahm die Skischule … Durchschnittlich besuchten 209 die Kurse. Entsprechend der hohen Schülerzahl mussten auch die Zahl der Lehr- und Hilfskräfte vermehrt werden. Das Kader betrug 18 – 19 Personen. Das Problem der Verpflegung von ca. 220 Personen ist bei der heutigen Situation im Raume Wappenswil-Bettswil fast unlösbar …
GV vom 4. Dez. 1965: Fritz Reiss wird anstelle des zurücktretenden Dölf Wirz neu Hütten-Obmann.
MV vom 4. Aug. 1966: Das Wasserproblem im Ghöch hat schon zu den verschiedensten Diskussionen Anlass gegeben. Bekanntlich wurde seit Jahren an einem Projekt für eine allgemeine Wasserversorgung für das ganze Gebiet gearbeitet. Es ist nun ein wesentlicher Schritt vorwärts getan worden, indem eine Wasserversorgungs-Genossenschaft Allmann gegründet wurde. Inoffiziell bekamen wir Kenntnis davon. Der Obmann Walter Hirzel setzte sich sofort in Verbindung mit Herrn Egli von der Gemeinde-Verwaltung…
Wir können nur dann mitmachen, wenn ein zusätzlicher Strang bis in die Wydireiti geführt wird. Herr Spörri sen. (*1908) ist dagegen, der Junior aber dafür. Wir brauchen nichts zu überstürzen, die Entscheidung wird noch etwas auf sich warten lassen…
MV vom 1. Sept. 1966: Im Frühjahr beschloss die Versammlung, den alten Brauch der Berichterstattung über durchgeführte Touren wieder einzuführen. Bei der Beschlussfassung gab es einige Skeptiker, zu denen auch der Aktuar gehörte, die schwarz sahen. Man bekam nun die zwei ersten Proben zu hören. Fritz Reiss berichtete über eine Skitour auf den Kärpf und René Leopold kletterte am Gletscherhorn. Die beiden Berichterstatter verstunden es ausgezeichnet, in einem leichten, manchmal ironischen, manchmal sich selbstverspottenden, und dann wieder ernsten Tone von diesen beiden in ihrer Art so grundverschiedenen Touren zu berichten. Von der ersten Zeile an ging die Versammlung mit und der Beifall war auch entsprechend…
MV vom 2. Nov. 1966: 2.10. Jubiläum im Ghöch. Dieser Tage war es 10 Jahre her seit mit dem Bau im Ghöch begonnen wurde. Emil Schenkel und Walter Hirzel erzählten von der allerdings bis ins graue Altertum zurückreichende Vorgeschichte des Baues, und anschliessend in durch die Vergangenheit etwas verklärter Weise von den Freuden und Leiden des Bauherrn. Weisst Du noch hiess es etwa? Dankbar gedachte man der vielen Helfern und Gönnern, den Familien Bieri, Spörri, Reiss und Egli. Ohne deren kräftige Mithilfe und den über 4000 von unseren Mitgliedern geleisteten Fronarbeitsstunden wäre eine OG. eigene Hütte wohl ein Traum geblieben. Es versteht sich von selbst, dass ein derartiges Gemeinschaftswerk von Krisen nicht verschont bleibt. Aber wer weiss heute noch davon? Am Nachmittag wurde ein Jass geklopft und den eingeladenen Familien ein währschafter z’Vieri spendiert. Anwesend waren 45 Personen.
GV vom 26. Nov. 1966: Aktueller Stand: 123 Mitglieder.
Wie ja allgemein bekannt ist, kann eine Ortsgruppe wie Pfäffikon aus den Beiträgen der Mitglieder nicht leben. Wir sind auf zusätzliche Einnahmen angewiesen. In historischer Zeit wurde diese Lücke mit den Einnahmen aus den Abend-Unterhaltungen gespiesen. Diese Quelle ist versiegt. Die Skischule hat diese Aufgabe übernommen…
Die Ski-Schule hat sehr gut gearbeitet. An drei Samstagen und drei Sonntagen besuchten 740 Ski-Schüler den Kurs. An Hilfskräften und Lehrern benötigten wir 29, resp. 6 Personen. Das Ski-Wochenende in Tschagguns mobilisierte 31 plus den Leiter, an der Abschlusstour in die Flumserberge nahmen ca. 80 Personen Teil. Erstmals wurde der Sanitätsdienst dem Samariterverein Pfäffikon übertragen. Die Schülerzahl hat einen derartigen Umfang angenommen, dass die OG. als rechtlicher Träger der Organisation diese Verantwortung nicht mehr übernehmen konnte…
Ein ungelöstes Problem ist immer noch die Verpflegung... An 4 verschiedenen Orten in zwei Schichten verpflegen erfordert von allen viel Rücksicht und Einsicht (Anm. Verpflegung im Doppel- bis Dreischichtbetrieb fand statt in den beiden Restaurants Frohsinn und Traube in Wappenswil, den 2 Schulhäusern Wappenswil und Bettswil und dem Ferienhaus SMUV (z.B. 4.1.1968). In Stosszeiten gab es Extrabusse der VBZO zur Verpflegung nach Bäretswil und bis zum Frohberg Adetswil. Fritz und Rosa Reiss assen an solchen Tagen auswärts und stellten ihre Wohnung der Skischule gratis zur Verfügung ([PBV.NFPF.158p]).
(Die erfreulich hohen Schülerzahlen haben aber zur Folge, dass bei schlechten Schneeverhältnissen nicht kurzfristig auf Wäggital, Farner oder Oberiberg disloziert werden kann, siehe GV 25.11.1967.)
Ein Kurs mit 3 Kurstagen (15 Unterrichtsstunden) kostet 18 Fr. für Erwachsene.
Wahlen: Unser langjähriger Obmann, Walter Hirzel (*1914), hat sich nun endgültig entschlossen, nach mehr als dreissigjähriger Tätigkeit im Vorstand, sein Amt zur Verfügung zu stellen…
Gewählt werden Werner Moser (Obmann, neu). Fritz Reiss (Hüttenkommission, bisher) und Peter Linsi (Leitung Ski-Schule, bisher).
MV 3. Aug. 1967: Fritz Reiss überrascht mit dem Vorschlag, die Skischule sollte einen mobilen Übungslift zulegen. Man könnte zwei oder drei Firmen beauftragen, einen Testes halber aufzustellen. Da die Mitglieder nicht vorbereitet waren, wurde nicht weiter darüber diskutiert.
GV vom 25. Nov. 1967. Die Wasserversorgungs-Genossenschaft Allmann führt einen Strang ganz Nahe bei der Hütte vorbei. (zur Wydireiti). Damit ist ein schon lange gehegter Wunsch in greifbare Nähe gerückt, nämlich fliessendes Wasser in der Hütte. Das bedingt aber einen weiteren Innenausbau, Toilette mit Wasserspülung, Lavabo, fliessendes Wasser in der Küche, Vergrösserung der Jauchegrube etc. Im Auftrag der Ortsgruppe hat nun der Hüttenvorstand, resp. Emil Schenkel in Verbindung mit den interessierten Handwerkern ein Subventionsgesuch gestartet. Der Kostenvorschlag beträgt Fr. 8600. Sollte die erwartete Subventionierung von 50 – 55% erreicht werden, wird gebaut, andernfalls wird an einer ausserordentlichen GV entschieden. (MV vom 7. März 1968: das Subventionsgesuch wurde vom Regierungsrat bewilligt.)
24./25. Feb. 1968: OG. Skirennen im Ghöch. Gefahren wurde in 4 Kategorien: Skilehrer, Damen, Herren und Kinder. Ausgeflaggt wurden ein Slalom und ein Riesenslalom, für die Herren und die Skilehrer je zwei Durchgänge, für die Damen und die Kinder je ein Durchgang. Die Sieger und die Rangfolge ergaben sich aus der Addition aller dieser Zeiten. Der Kamp war hart, gelegentlich ging es um Zehntels-Sekunden… Die Rangverkündigung fand erstmals im Rest. Frohsinn in Wappenswil statt…
MV vom 6. Feb. 1969: Teilnahmerekord in der Skischule in Wappenswil am 11./12. Jan. mit 91 Schülern (+8 Skilehrer) am Samstag und 383 (+30) am Sonntag, die in den Fähigkeitsstufen 1-6 der Schweizerischen Einheitstechnik ausgebildet werden! Erwähnt werden die vielen Autos, die in Wappenswil-Bettswil an allen möglichen und unmöglichen Orten parkiert waren.
MV vom 10. April 1969: Das Skischuljahr schloss mit dem überragenden Reingewinn von ca. 2000 Fr. Seit Jahren laboriert die Skischule an den Kursgeldern herum. Unsere jungen Leute, die eine wesentlich andere Einstellung zum Gelde haben, möchten sich vermehrt am finanziellen Ertrag beteiligen. Die ältere Generation stellt vermehrt soziale Gesichtspunkte in den Vordergrund. Dem Antrag auf Erhöhung auf 25 Fr. wird nach temperamentvollen Voten zugestimmt.
MV vom 3. Juli 1969, Freiluft-Versammlung im Ghöch. Emil Schenkel erzählt aus der Baugeschichte des Ghöch. Um Wiederholungen zu vermeiden sei hier lediglich noch folgendes nachzutragen: Die OG ist der Familie Reiss, Bäretswil zu grossem Dank verpflichtet. Vater Reiss hat uns sämtliches Material, d.h. Schalbretter, Betonmaschine, Werkzeug etc. kostenlos zur Verfügung gestellt, nur das Verbrauchsmaterial wurde zum Ankaufspreis verrechnet. Auch sonst hat die Firma Reiss immer sehr viel Verständnis für die baulichen Belange unserer Hütte gezeigt.
MV vom 3. Juli 1970. Der angekündigte Rücktritt von Obmann Moser führt zu einer Diskussion über dessen Belastung. Die letzten 25 Jahre zeigen, dass das Amt i.A. doch über mehrere Jahre ausgeübt wurde:
Jules Stella, 1946 – 1950 (5 Jahre) (Anm: gemäss Protokollen: 1948-1950)
Emil Schenkel, 1951 und 1957 – 1958 (3 Jahre)
Angelo Stella, 1952 – 1956 (5 Jahre)
Alfred Hospenthal, 1959 – 1962 (4 Jahre)
Johann Flath, 1963 (1 Jahr)
Walter Hirzel, 1964 – 1966 (3 Jahre)
Werner Moser, 1967 – 1970 (4 Jahre)
In der folgenden GV wird Sämi Wehrli gewählt, Vize bleibt René Leopold. Dies dauerte aber nicht lange. Bei einem Eclat an der Versammlung vom 29.6.1971 im Frohberg, Adetswil, warf der Obmann sein Mandat hin. Der Vize René Leopold sprang nun in die Presche. (Anm: und blieb bis 2017 während 47 Jahren Präsident !!!)
MV vom 3. Nov. 1970. Tod von Rosa Reiss, der Mutter von Fritz Reiss.
MV vom 6. Juli 1972. Am 24./25. Juni wurde (Anm: verfrüht!) die 50-Jahr Feier der Ortsgruppe mit 80 resp. 150 Teilnehmer:innen durchgeführt. Sie konnte bei schönstem Wetter durchgeführt werden. Die Musik «Das Echo vom Ghöch» spielte unermüdlich... Jedem Mitglied wurde ein Kotelett oder Plätzli nebst einem Glase Wein oder Mineralwasser offeriert.
MV vom 1. Feb. 1973. Der von der Skischule am 27. Jan. im Hirschen, Hittnau organisierte Tanzabend hatte einen durchschlagenden Erfolg. 270 bezahlte Eintritte, das war das Maximum was der Hirschensaal fasste… Die Musik, das Jürgen Jaus Quintett war so recht für die junge Generation zugeschnitten.
GV vom 24. Nov. 1973. Der Hütten Obmann, Fritz Reiss zeichnet ein ruhiges Geschäftsjahr. Die Frequenz ist von 205 auf 220 gestiegen. Die alljährlichen Unterhalts Arbeiten, Sonnen, Holzen, Malen und gründliche Reinigung der Hütte konnten in 5 offiziellen und freiwilligen Arbeitstagen erledigt werden. Noch zu erledigende Aufgaben sind die Verlängerung des Pachtvertrages und die Kehrichtabfuhr. (Anm: Es wurde in den letzten Jahren wiederholt, aber erfolglos versucht, Jean Spörri zum Verkauf des Landes zu bewegen.)
Die Hütten Taxen werden wie folgt festgelegt:
Tages Aufenthalte: Mitglieder Fr. 1.00 / N. Mitglieder Fr. 2.00
Übernachten: Mitglieder Fr. 2.00 / TVN (übrige) Fr. 3.00 / N. Mitglieder Fr. 5.00
Gegenüber anderen TVN Hütten sind unsere Ansätze immer noch sehr bescheiden, ganz zu schweigen vom SAC...
Seit 1969 wird über den Verbleib in der Arbeiter-Union gestritten, die seit langem untätig und in lamentablem Zustand ist. Die OG Pfäffikon ist seit 1972 im Streik und bezahlt keine Beiträge mehr. Die Jungen sind für den Austritt, die Alten dagegen und die Mehrheit der Anwesenden hat dazu keine Meinung. Die OG tritt also nicht aus, setzt aber den Streik fort.
Die Skischule Zürcher Oberland SZO im Ghöch
Die schneearmen Winter der frühen 1970er Jahr bedingte, dass als Ersatz für Wappenswil höher gelegene Orte wie Ghöch, Elm, Flums oder Braunwald gewählt werden mussten, was teils zu enormen Mehrkosten führte. Das Ghöch mit dem Waldeggli war längst zum gesellschaftlichen Zentrum der OG Pfäffikon geworden, das mit Autos nun leicht erreichbar war. Das Waldeggli bot der Skischule die Möglichkeit, sich dort zu verpflegen und aufzuwärmen. Daher kam wohl auch der Wunsch nach einem eigenen Skilift im Ghöch.
MV 4. Juli 1974. Nach den in den letzten beendigten Um- und Innenausbau Arbeiten im Ghöch stellt sich eine neue grosse Aufgabe: Finanzierung, Montage und Betrieb eines Skiliftes im Ghöch. Bereits 1975 konnte ein Pony Lift in Betrieb genommen werden.
GV 30. Nov. 1974. Die Besucherzahl im Waldeggli ist auf 560 – 600 gestiegen. Nach 27 Amtsjahren tritt Arthur Bourgnon als Aktuar zurück. Als «Skilift-Obmann» für das Projekt waltet Werner Moser.
(Arthur Bourgnon stirbt am 19. Juni 1976 mit 74 Jahren, nachdem er sich im Winter noch am Skiliftbau beteiligt hatte.)
Wenn irgend möglich keine Zweiteilung mehr (Anm. wegen Mehrkosten). Um das zu erreichen, werden die Vorarbeiten für einen eigenen Skilift im Ghöch vorangetrieben, ebenso sollen Alpin und Langlauf im gleichen Gelände durchgeführt werden. Umfragen bei den Teilnehmern haben ergeben, dass ein grösserer Teil bereit ist, bei der Möglichkeit einen Skilift benützen zu können, den längeren Anmarschweg und die höheren Kosten in Kauf zu nehmen.
MV 5. Juni 1975. Beim kantonalen Auffahrtstreffen des TVN trafen ca 500 Naturfreunde auf dem Ghöch ein. Weitere 70 haben leider das Ghöch nicht gefunden und dafür eine Wanderung um den Pfäffikersee gemacht. Der Verkauf von Wurst, Suppe und Getränken ergab einen Gewinn von 940 Fr.
GV vom 4. Dez. 1976. Anstelle des zurück tretenden Fritz Reiss wird Hans Ämisegger sen. Hütten-Obmann.
GV vom 26. Nov. 1977. Es wird beschlossen, eine Seniorengruppe zu gründen. Die GV wird künftig vom Ende des Jahres auf den Jahresbeginn verlegt.
MV vom 2. Feb. 1978. Die Skischule im Ghöch war trotz des Schneemangels ein grosser Erfolg. Mussten doch an den vier Januar Sonntagen zwischen 120 und 140 Kinder in der Hütte verpflegt werden.
MV vom 4. Dez. 1980.Die Kinder der Skischule werden nicht mehr im Waldeggli verpflegt, sondern in dem Bauernhaus bei der Talstation des Skiliftes.
GV vom 9. Jan. 1981. Gewählt in den Vorstand werden:
Präsident René Leopold (bisher) / Vize-Präsident Hans Städeli (neu) / Aktuar Anton Appel (neu) / Beitragskassier Bethli Leopold (bisher) / Tourenobmann Rolf Grimm (neu) / Kassier Armin Furrer (bisher) / Materialverwalter Walter Züst (bisher) / Hüttenobmann Hans Aemisegger (bisher) / Skischulleiter Peter Meister (bisher).
MV vom 2. April 1981. Man soll unsere Senioren verstehen, die bis zu 500 Arbeitsstunden für unsere Vereinshütte geleistet haben. Die Hütte wird heute hauptsächlich zum Festen und Fezen benützt und hauptsächlich durch Fremde. Unser Waldeggli wird dadurch zweckentfremdet. Früher waren es 80% Eigene und 20% fremde Hüttenbesucher und heute ist es gerade umgekehrt.
Es wird folgender Antrag gestellt und von der GV angenommen:
Bildung einer Kommission mit 7 Mitgliedern, die jeden Monat einen Zwischenbericht (über die Hütte) abzugeben hat.
GV vom 15. Jan. 1982. Der Skischulleiter Peter Meister gibt über die vergangene Saison 80/81 Auskunft. Das vergangene Skischuljahr war sehr gut und die gesteckten Ziele würden erreicht. Die Organisation im Ghöch wurde verbessert, auch ein neuer Mastenlift konnte in Betrieb genommen werden (Anm.: Winter 1980/81). Das Kader besteht zur Zeit aus 29 Skilehrern.
Anm.: Die Talstation des Skilifts kam vom Flumser Kleinberg. Die Masten kamen vom abgebauten Skilift Orn in Wernetshausen. Dank 2 Profis in den Reihen der Skischule konnte man die Liftprojekte durchführen. Alles wurde selber gebaut, für die Masten kam ein Heli zum Einsatz. Ruedi Keller (Fehraltorf) und Hansruedi Müller (Rüti) arbeiteten damals bei GMD Müller Lifte in Dietlikon.
Die ersten Jahre wurden die Lifte von der Skischule betrieben, erst danach wurden sie von einem neu gegründeten «Verein Skilift Ghöch» (VSG) übernommen.
MV vom 4. März 1982. 6./7. Feb. Skirennen im Ghöch. Bei schönstem Wetter und ca. 200 Teilnehmern war das Rennen bisher der grösste Erfolg. Sieger Herren: Fritz Fahrni, Damen: Theres Keller, Skilehrerinnen: Coni Löhr, Skilehrer: Urs Leopold.
MV vom 7. Okt. 1982. Bericht über das (verfrühte!) 60 Jahr Jubiläum am 11. Sept. im Waldeggli.
Das Waldeggli wird von der Schule Bäretswil entdeckt
In den 1980er Jahren war das Kennenlernen der Gemeinde im Lehrplan der 4. Primarklasse. Dies wurde oft mit der Umgehung der Gemeinde abgeschlossen. Da Bäretswil eine grosse Landgemeinde ist, genügte 1 Tag dafür kaum. Das Waldeggli im Ghöch an der Grenze der Gemeinde war da ein willkommener Ort für die Übernachtung. Im Hüttenbuch haben sich jeweils alle Schüler und Schülerinnen samt Klassenlehrperson von Bäretswil Dorf und Adetswil fein säuberlich eingetragen.
GV vom 16. Jan. 1987. Die GV der Naturfreunde Pfäffikon findet erstmals in der Hinterburg in Bäretswil statt.
GV vom 29. Jan. 1988. Der Vorstand beantragt für das Waldeggli die Installation einer Solaranlage als Ersatz für das Gas. Projekt und Kredit von 4’500 Fr. werden einstimmig genehmigt. Da aber aus diversen Gründen die Installation von Solarzellen im Waldeggli nicht machbar ist, erfolgt ein Anschluss an das EKZ Netz mit Zählkasten bei Fritz Bieri, der damit einverstanden ist.
MV vom 7. April 1988. Über das Leitbild der Naturfreunde wird rege diskutiert. Viele Artikel widersprechen sich, und leider wird die Naturfreunde immer mehr zu einer Grünen Partei. Unser Präsident wird nachstehende Erklärung dem Zentralsekretariat weiterleiten:
Die Sekt. Pfäffikon kann sich mit diversen Punkten dieses Leitbildes nicht einverstanden erklären. In unserer Sektion sind die Prioritäten anders gesetzt. Wir haben eine andere Vorstellung vom Vereinsleben.
Erich Bolt wird neu Präsident der Skischule.
GV vom 24. Jan. 1992. Der alte Vorstand ist wie der neue: Präsident: René Leopold / Vize: Rolf Keller / Kassier: Ruedi Ämisegger / Hüttenobmann: Werni Moser / Hüttenkassier: Roland Wünsche / Tourenobmann: Rolf Grimm / Aktuarin: Sylvia Ämisegger / Beisitzer: Walter Züst / Skischulleiter: Erich Bolt.
MV vom 6. Okt. 1992. Letztes vorliegendes Protokoll. Angefügt ist noch ein Bericht des Chlaushöcks vom 5. Dez. 1992 mit Rangliste der Kegelns:
Damen: 1. Ines Aemisegger / 2. Nicole Leopold
Herren: 1. Werner Burri / 2. Tom Appel / 3. Ruedi Aemisegger.
Jahresbericht Waldeggli 1999. Werner Burri war von 1999 – 2014 Hüttenobmann.
Anschliessend hat Priska Bischofberger die Verwaltung des Waldeggli übernommen.
Die Klubhütte kann gemietet werden und ist für Familienfeste, Geburtstagsfeiern und gesellschaftliche Anlässe sehr beliebt.
100 Jahre Naturfreunde Pfäffikon und «Tag der offenen Tür» Waldeggli
Am 1. März 1923 wurde die Ortsgruppe Pfäffikon der Naturfreunde gegründet. Das 100-Jahr Jubiläum des Vereins wurde am 3. Sept. 2023 im Waldeggli mit einem «Tag der offenen Tür» gefeiert.[5] Mitgefeiert haben auch die Urgesteine Hans Schönbächler und Fredi Ruppli, die selbst noch 1956-1958 an der Hütte mitgebaut haben, ebenso wie mit Fr. Moser, Werner Burri und Priska Bischofberger die drei jüngsten Generationen von Hüttenwarten.
Den würdigen Rahmen bildete das Bäretswiler Alphorn-Trio mit Alfred Spörri, Köbi Wüthrich und Hanspeter Kaspar und das Schwyzer-Örgeli Duo von Karin Meissner und Hedy Wagner.
Präsidenten der Naturfreunde Pfäffikon seit 1923
Jules Gasser, 1923 – 1928
Karl Schmidt, 1928 – 1931
August Frei, 1932 – 1934 (Ausschluss)
Max Hirzel, 1934 – 1936
Emil Schenkel, 1937 – 1945
Max Frei, 1946 (Wegzug)
Walter Hirzel, 1947
Jules Stella, 1948 – 1950
Emil Schenkel, 1951
Angelo Stella, 1952 – 1956
Emil Schenkel, 1957 – 1958
Alfred Hospenthal, 1959 – 1962
Johann Flath, 1963
Walter Hirzel, 1964 – 1966
Werner Moser, 1967 – 1970
Sämi Wehrli, 1971
René Leopold, 1971 – 2017 !!!
Bruno Bolt, 2017 – aktuell
Protokollausschnitte von Monats- und Generalversammlungen und einige Originale (Bildliste)
Pius Bischofberger, Mai/Sept. 2023
Einzelnachweise
[1]Gründungsversammlung. 1. März 1923, Protokoll
[2]Jul. Gasser: Jahresbericht pro 1923. , Bericht
[3]Beschluss zur Trennung Pfäffikon - Wetzikon. 16. Jan. 1927, Protokoll
[4]Jul. Gasser: Jahresbericht pro 1926. 16. Jan. 1927, Bericht
[5]Jubiläumsschrift (Stand Aug. 2023 dieser Webseite). , Download