1727 – Erste Schule im Bussenthal
1736 – Bei Fam. Hans Konrad Meyer im Hof und dessen Nachfolgern
1836 – Bau des Schulhauses
1837 – Schule im Schulhaus
1972 – Schule wird geschlossen
1989 – Kindergarten im Schulhaus
Wie die Schulhäuser Berg, Tanne, Wappenswil und später Maiwinkel wurde auch das Schulhaus «Hof» zwar etwas isoliert, aber nach gutem Kompromiss schön eingemittet zwischen den umliegenden Weilern Mülichram, Bussenthal und Hof gebaut.
Aus der Studer-Chronik von 1870
«Diese Schule erscheint zum ersten Mal im Jahre 1727 mit 16 Schülern. Anfänglich war sie nur eine Nebenschule, in welche auch Kinder von Bauma gingen, und stand lange Zeit auf schwachen Füllen in Bezug auf Mittel und Leistungen. Erst 1836 ward bei Müetschpach ein Schulhaus gebaut, 34‘ ins Geviert, mit einem Lehrzimmer von 630 Quadratfuss und einer Lehrerwohnung, zu welcher die Gemeinde wegen der geringen Zahl von weniger als 50 täglichen Schülern nicht verpflichtet war. Der Bau kostete mit Inbegriff des Baulokals 8575 alte Franken, an welche Summe der Staat 1800 Fr. bezahlte. Die Einweihung fand den 14. Nov. 1837 statt und ward der erste Unterricht im neuen Hause durch den damaligen Schulverweser Kaspar Bosshart von Bäretswil ertheilt.
Im Jahre 1736 starb Schulmeister Hs. Heinrich Spörri aus dem Bussenthal, der erste Schulmeister. Sein Nachfolger bis 1778 war Hans Konrad Meier beim Hof, ihm folgte sein Sohn Jakob bis 1811. Später wurde die Schule wiederholt provisorisch bestellt. In den 20er Jahren stand sie unter dem armen, alten, halbblinden Schulmeister Hans Heinrich Meier hinter den übrigen Schulen etwas an Ordnung und Fortschritt zurück. 1850 ward Johannes Graf, Elementarlehrer von Bäretswil, berufen. Vor und nach ihm waren verschiedene Verweser angestellt. Seit 1868 ist als Lehrer Karl Bär von Hausen gewählt.
Als zum Amt Kyburg gehörend hatte die Schule kein Recht auf das Grüninger Amtsgut, erhielt aber dennoch einen unbedeutenden Beitrag. Im Jahre 1845 besass sie einen Fond von 3854 fl.
Das Einkommen des Lehrers bestand 1772 bloss aus einem Mütt Kernen und 10 Pfd. Geld aus dem Kirchengut; 1819 erhielt der Schulmeister ausserdem noch aus dem Armengut für die Singschule 10 fl., für die Repetir- und Nachtschule (25 Schüler) je 5 ß., für die Alltagsschule von den Kindern aus Bliggetswil je 16 ß. (5 fl. 24 ß.), alles zusammen c. 26-27 fl. im Werth. Für das Gutjahr gab jedes Kind 2-5 ß., für das Oel bei der Nachtschule 2 ß. Selten konnte der Schulmeister im Hof eine Schulstube darbieten, stets stand er in der Angst, dass Bliggetswil abtrünnig werde; auch wurde die Nachtschule schlecht besucht, so dass sein Einkommen oft noch geringer war.»
fl. = Florin oder Gulden
ß. = Schilling
1 fl. = 40 ß. im Kanton ZH
Am Ende des 18. Jahrhunderts, um 1798, wurde als neue Rechnungswährung vereinzelt ein Dezimalsystem (1 Fr. = 10 Batzen = 100 Rappen) eingeführt.
Zu den Schulmeistern und Lehrern seit 1727
Literatur
1 - Julius Studer: Die Geschichte der Kirchgemeinde Bäretswil. Zürich 1870, 6. Hof
2 - A. Sierszyn: Einweihung des Kindergartens Hof-Neuthal. 1989, Festschrift